Zwergdommel

Die Zwergdommel (Ixobrychus minutus) ist die kleinste Vertreterin der Reiher in Mitteleuropa. Die größten Brutbestände Europas liegen in Osteuropa und Russland. In Deutschland ist die Art selten, größere Vorkommen liegen in Sachsen-Anhalt und Brandenburg. Die Oder und das Havelland bilden die Verbreitungsschwerpunkte in Brandenburg.

Als Lebensraum besiedelt die Art Gewässer, auch von Menschen geschaffene, mit dichten Pflanzenbeständen aus Rohrkolben, Schilf und Weiden. Sie ist also an und in Sümpfen, Altgewässern, Auwäldern und in schilfreichen Bereichen langsam fließender Gewässer anzutreffen. Mit ihren langen Zehen kann sie gut im Schilf umher klettern. Das Nest wird im Röhricht dicht über dem Wasser liegend gebaut. Allgemein lebt die Art sehr versteckt. Die Zwergdommel jagt meist vom Ansitz aus und erbeutet dabei Fische, Frösche und Kaulquappen, Insekten und deren Entwicklungsstadien sowie verschiedene Weichtiere.

Die Bestände der Zwergdommel unterliegen großen Bestandsschwankungen, deren Ursache noch nicht genau bekannt ist. Zu den Gefährdungsfaktoren zählen der Verlust von Schilfgebieten durch Uferverbauung und häufige Schilfmahd, Störungen durch Freizeitaktivitäten (Angeln, Baden, Wassersport) und die Verlandung der Gewässer. Die Art ist nach Bundesnaturschutzgesetz und der europäischen Vogelschutzrichtlinie (Anhang I) geschützt.

Gebiet

  • Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe

Kategorien

  • Vögel