Grauspecht
Der Grauspecht (Picus canus) besiedelt in Europa einen breiten Gürtel von Westfrankreich bis zum Ural. In Deutschland geht die Verbreitungsgrenze über Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt bis zur Oberlausitz. Südlich dieser Linie hat der Grauspecht ein relativ gleichmäßiges Vorkommen, nördlich der Linie ist das Vorkommen sehr spärlich. In der Norddeutschen Tiefebene fehlt die Art, mit Ausnahme weniger Vorkommen in Brandenburg. Diese befinden sich an der Grenze zu Sachsen-Anhalt und zu Sachsen.
Der Grauspecht bevorzugt alte, strukturreiche Laubmischwälder, es werden jedoch auch Feldgehölze, Parkanlagen, Streuobstwiesen und Auenwälder besiedelt. Voraussetzung für das Vorkommen ist ein hohen Anteil an Totholz und offene Bereiche (Lichtungen, Waldränder) für die Nahrungssuche. Hauptsächlich werden Ameisen erbeutet. Die Bruthöhle wird in stark beschädigten oder abgestorbenen Bäumen angelegt. Der Grauspecht überwintert in Deutschland, kleinräumige Wanderungen zu wärmeren Gebieten können dabei vorkommen.
Eutrophierung und Pestizide führen zu einem Rückgang des Nahrungsangebotes. Die Umwandlung von Wäldern in monotone Nadelholzforste ist eine weitere Gefährdung. Außerdem vermindert die Entnahme von Höhlenbäumen die Möglichkeit zur Brut. Der Grauspecht ist nach Bundesnaturschutzgesetz und der europäischen Vogelschutzrichtlinie (Anhang I) geschützt.
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