Naturlehrpfad am Planfließ

Idealer Ausgangspunkt für die Wanderung ist der Parkplatz an der Jugendherberge Bremsdorfer Mühle. Von dort aus quert man die Straße und folgt hinter der Bushaltestelle dem Schlaubetal-Wanderweg in nördlicher Richtung hinab bis zur ersten Schautafel.

Die Naturparkverwaltung hat den Lehrpfad im Mai 2017 erneuert. Auf elf Thementafeln entlang des Rundweges erfahren Sie interessante Details über das Bachtal, das seinen Namen einer ehemaligen Pferdewaldweide, dem sogenannten Pferdeplan, verdankt.

Entlang des Wegs laden kleine Brücken dazu ein, die Uferseite und somit die Perspektive zu wechseln. Um den Anschluss nicht zu verpassen, ist die Wegeführung mit einer diagonalen, braunen Linie auf weißem Quadrat markiert.

 

Das Planfließ wird von verschiedenen Quellen gespeist, die zum Teil eisenhaltiges Wasser aus dem Untergrund fördern, weshalb das sonst klare Wasser abschnittsweise rostrot erscheint und auch so schmeckt.

Vom Quellgebiet bis zur Mündung überwindet das Planfließ auf nur ca. 6 km einen Höhenunterschied von fast 40 m. Aus diesem Grund hat sich das Planfließ stark in das Gelände eingeschnitten und mäandriert auf seinem Weg bis zur Mündung in den Großen Treppelsee. Die Mäander, also die Flussbögen, wurden teilweise abgeschnitten, so dass es zur Bildung von Altarmen und Feuchtgebieten kam, in denen viele seltene und bedrohte Tier- und Pflanzenarten eine Heimat gefunden haben.

Die relativ großen Höhenunterschiede haben die Menschen bereits im ausgehenden Mittelalter dazu bewogen, das Planfließ zu nutzten. Neben der Nutzung durch eine Schneidemühle, die jedoch im Dreißigjährigen Krieg zerstört wurde, errichteten die Mönche des Klosters Neuzelle ein ausgeklügeltes Wassernetz mit diversen Fischteichen, die die Ernährung sicherten. Während der Fastenzeit stand vorrangig Fisch auf dem Speiseplan, ebenso wie Biber oder Sumpfschildkröte, da diese zu den Fischen gerechnet wurden und somit nicht zum Fleisch zählten. 

Die Fischteiche wurden bis Anfang der 1990er Jahre genutzt. Die Naturparkverwaltung erhält diese Biotope durch gezielte Wasserregulation, um vielen Rote-Liste-Arten den Lebensraum zu sichern. Auch Otter, Biber und Co. trifft man heute wieder sehr häufig im Naturpark Schlaubetal an.

Wer genau hinsieht, entdeckt im Wasser des Planfließes viele kleine Bewohner wie Bachflohkrebse in diesem fast immer gleich temperierten Biotop. An den fischreicheren Abschnitten wartet der türkis-schimmernde Eisvogel auf einem überhängenden Ast auf kleine Fische. Auf der Orchideenwiese an der Schutzhütte kann man im Frühjahr das Knabenkraut in voller Blüte erleben. Durch Vertragsnaturschutzmaßnahmen soll so auch in Zukunft dieser Artenreichtum erhalten bleiben.

Adresse

15890 Schlaubetal OT Bremsdorf

Gebiet

  • Naturpark Schlaubetal

Kategorien

  • Naturlehrpfade

Zielgruppen

  • Familien & Kinder
  • Junge Leute
  • Senioren
  • Schulklassen