Thematische Info-Veranstaltung „Umsetzung von Gewässerschutzmaßnahmen im Naturpark Dahme-Heideseen"

Als Abschluss der FFH-Managementplanung im Naturpark Dahme-Heideseen wurden Gemeindevertreter*innen, Wasserverbände und Seeeigentümer*innen zu einer thematischen Info-Veranstaltung „Umsetzung von Gewässerschutzmaßnahmen im Naturpark Dahme-Heideseen" eingeladen. Die Veranstaltung fand am 9.6.2021 im Tourismuszentrum Prieros statt. Für all diejenigen, die nicht dabei sein konnten gibt es hier eine kurze Zusammenfassung sowie die Präsentationsfolien zum herunterladen.

Präsentation Stand der FFH-Management Planung und Zustand der Gewässer im Naturpark Dahme-Heideseen

Präsentation zur Umsetzung der FFH-Management Maßnahmen und Finanzierungsmöglichkeiten

Zu Beginn der Veranstaltung stellte Frau Wagner von der Naturparkverwaltung den Stand der FFH-Managementplanung im Naturpark Dahme-Heideseen vor. Die FFH-Managementplanung wird im Juni 2021 beendet und anschließend wird eine Umsetzungsstrategie für die geplanten Maßnahmen in 29 FFH-Gebieten des Naturparks entwickelt. Die Umsetzung wird eine große Herausforderung für den Naturpark darstellen und nur unter Zusammenarbeit lokaler und regionaler Akteure zu bewerkstelligen sein. Die Veranstaltung „Umsetzung von Gewässerschutzmaßnahmen im Naturpark Dahme-Heideseen" sollte ein erster Brückenschlag von der Planung zur Umsetzung sein und war an Gemeindevertreter*innen, Wasserverbände und Seeeigentümer*innen adressiert, da sie bei bestimmten Fördermitteln zur Seenrestaurierung antragsberechtigt sind und oftmals selbst von einem guten Zustand der Seen profitieren – die Seen stehen vermutlich wie kein anderer Lebensraum unserer Region im öffentlichen Interesse als Touristenmagnet, zur Erholungs- und Freizeitnutzung der Einwohner*innen und der Fischerei.

Herr Dr. Kabus vom Institut für angewandte Gewässerökologie (IaG) war für die Planung der Maßnahmen an Seen zuständig und fasste die wichtigsten Ergebnisse der Geländeerhebungen und den sich daraus ergebenden Handlungsdruck zusammen. Anschließend stellte Herr Meisel (ebenfalls IaG) Handlungsmöglichkeiten und Finanzierungsinstrumente mit konkreten Beispielen von Seenrestaurierungen und dem Umgang mit Fördermittelanträgen vor.

In der Veranstaltung wurde bewusst viel Raum für die offene Diskussion gelassen um konkrete Beispiele aus dem Naturpark und eine mögliche Vorgehensweise zu besprechen. Thematisiert wurden u.a. folgende Themen:

• Es wurde auf Probleme mit dem in den letzten Jahren zunehmenden Hausboot-Verkehr verwiesen, da es unzureichende Möglichkeiten gibt, deren Chemietoiletten zu entleeren. Die Frage ob über die im Vortrag genannte Richtlinie auch Entsorgungsstationen finanzierbar wären wurde kontrovers diskutiert. Wenn es durch die illegale Entleerung in die Gewässer zu erheblichen Nährstoffeinträgen kommt ist davon auszugehen, grundsätzlich sollte die Entsorgungs-Infrastruktur jedoch im Vorfeld durch touristische Planungen abgedeckt werden (Vermeidung und Minimierung von Beeinträchtigungen) statt im Nachhinein über Naturschutzmittel finanziert zu werden. Der erhöhte Bootsverkehr bringt auch weitere ökologische Folgen wie Störungen von Röhrichten und sensiblen Uferbereichen durch Lärm oder direkte Befahrung mit sich. Hierzu sollte ein regelmäßiger Austausch zwischen Tourismus-Vertreter*innen und der Naturpark-Verwaltung stattfinden.

• Ein Teilnehmer führt selbst die in der Präsentation genannten Projekte durch bei denen die Mittelverwendung mit der Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) erfolgt und weist darauf hin, dass es sich um einen sehr „bürokratischen“ Vorgang handelt, der von Laien nicht durchführbar ist. Das Planungsbüro bekräftigt, dass der Antragsteller möglichst über Erfahrungen verfügen sollte. Die Naturpark-Verwaltung strebt an ein Netzwerk zu knüpfen um sich u.a. über die Antragstellung austauschen zu können.

• Eine private Forstverwaltung weist auf die spezielle Situation der Maßnahmenumsetzung „Waldumbau“ zur Wasserstands-Stabilisierung im Umfeld von Seen und Mooren in munitionsbelasteten Wäldern hin. Zur Maßnahmen-Durchführung müssten größere Flächen von Munition befreit werden, was sehr kostspielig ist. Es ist davon auszugehen, dass eine Förderung der Maßnahmen mit den aktuellen Förderrichtlinien schwierig zu erreichen ist, da die private Forstverwaltung die vorgestellte Förder-Richtlinie nicht beantragen kann.

• Ein Seeeigentümer sieht ebenfalls das Problem, dass er als Privateigentümer diese Förderungen nicht beantragen kann. Generell würde er auch einige Maßnahmen selbst umsetzen, dazu benötigt er einen Ansprechpartner, insbesondere für Waldumbau und fischereiliche Maßnahmen. Ansprechpartnerin für die Maßnahmenumsetzung im Naturpark ist Frau Wagner. Für den Waldumbau sollte eine gemeinsame Begehung mit Frau Wagner und dem Revierförster stattfinden.

Gebiet

  • Naturpark Dahme-Heideseen

Kategorien

  • Natura 2000

Meldung vom 17.06.2021