Wildkatzen-Monitoring - den leisen Samtpfoten wieder auf der Spur

Die Naturwacht des Naturparks Hoher Fläming ist auch im Jahr 2025 wieder auf Spurensuche.

 

Die Europäische Wildkatze lebt versteckt und zurückgezogen in den Wäldern Brandenburgs. 2020 gelangen im Naturpark Hoher Fläming die drei ersten Nachweise dieser seit fast 150 Jahren bei uns verschwundenen Art. Seitdem konnten durch die Naturwacht weitere Nachweise im Hohen Fläming erbracht werden. 2023 folgte dann im Hohen Fläming sogar der erste Wildkatzen-Nachwuchs im Land Brandenburg. Für 2024 konnten im Naturpark insgesamt 19 Tiere festgestellt und durch genetische Untersuchgen der Haare individualisiert werden, davon 6 Katzen und 13 Kater (Quelle: Jens Teubner, Artenkompetenzzentrum Zippelsförde, Landesamt für Umwelt Brandenburg). 

Die Wildkatze ist europaweit geschützt (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie). Das Landesamt für Umwelt beobachtet als zuständige Landesbehörde für das Monitoring besonders geschützter Säugetierarten die Rückkehr dieser Art sehr aufmerksam. Europäische Wildkatzen sind sehr scheue Tiere und verlassen ihre Deckung sehr selten. Sie sind auf vernetzte, naturnahe Laub- und Mischwälder angewiesen mit reichlich Strukturen, wie Wurzelteller, Totholz oder Altbäumen.

Um die weitere Ausbreitung dieser Tiere im Blick zu haben, findet auch in diesem Jahr wieder das landesweite Monitoring statt. Dafür wurden in ausgewählten Waldbereichen sogenannte Lockstäbe aufgestellt. Darunter versteht man kniehohe, raue Kanthölzer, die in den Waldboden gesteckt und mit Baldrian eingesprüht werden. Baldrian lockt Katzen in der Paarungszeit an und sorgt dafür, dass sie sich ausgiebig an den Holzstäben reiben und Haare hinterlassen. Einmal wöchentlich von Ende Januar bis Mitte/Ende April werden die Stäbe auf hängengebliebene Haare kontrolliert. Die Haare werden dann genetisch im Labor des Zentrums für Wildtiergenetik der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung untersucht, um eine Verwechslung mit der Hauskatze auszuschließen.

Sollten Anwohner Kenntnis von überfahrenen wildkatzen(ähnlichen) Tieren erlangen, bitte wir um Fotodokumentation und Meldung. Der Totfund sollte sichergestellt und das Artenkompetenzzentrum informiert werden. 

 

Kontakt: 

Jens Teubner

Abteilung Naturschutz und Brandenburger Naturlandschaften

Artenkompetenzzentrum Zippelsförde

E-Mail: jens.teubner@lfu.brandenburg.de

Tel.: 033933 404210

 

Weitere Informationen wie z.B. zum Artprofil, Projektvorstellungen und Publikationen zur Wildkatze finden Sie hier.

 

Vorangegangene Beiträge zum Thema Wildkatze:

Auf leisen Pfoten zurück im Land Brandenburg: Monitoring des LfU erbringt gesicherte Nachweise der Wildkatze

Wildkatzen-Monitoring 2024 im Naturpark Hoher Fläming beginnt

Wildkatzenmonitoring 2021 im Naturpark Hoher Fläming

 

 

Gebiet

  • Naturpark Hoher Fläming

Meldung vom 29.01.2025