Wie ist es um die Vielfalt im Garbe Polder bestellt? Neues Projekt des BUND-Auenzentrums zur Auenentwicklung zwischen Elbe und Aland

Derzeit spähen die seltenen Feldlerchen, Kiebitze und Grauammer im Garbe Polder schon einmal gute Brutplätze aus, während Löffel-, Spießente und Co um die Wette schnattern. Die Regen- und Schneefälle in den Wintermonaten verwandeln das ca. 750 Hektar große, eingedeichte Gebiet aktuell in ein Mosaik aus Wasser und Land. Hier finden gefiederte Besucher reichlich Nahrung und optimale Schlafplätze. Wie es insgesamt um die biologische Vielfalt im Garbe-Polder bestellt ist, nimmt das BUND-Auenzentrum Burg Lenzen in einem neuen Projekt „Auenentwicklung zwischen Elbe und Aland“ unter die Lupe.

So werden Biologinnen und Biologen dort in den kommenden Wochen den Bestand an Wiesenbrutvögeln, wie es Kiebitze, Bekassine und Wiesenpieper sind, erfassen. Diese Vögel sind auf feuchtes Grünland angewiesen, denn nur dort finden sie ausreichend Nahrung und geeignete Brutmöglichkeiten. Deutschlandweit sind ihre Lebensräume u. a. durch Entwässerung selten geworden und viele Wiesenbrüter selbst vom Aussterben bedroht. Im Projekt des BUND-Auenzentrums wird aber nicht nur die Vogelwelt im Garbe Polder kartiert sondern auch der Zustand der wertvollen Auengewässer mit ihren typischen Bewohnern Rotbauchunke und Grüne Mosaikjungfer sowie die bedeutenden Stromtalwiesen, beides typische aber gefährdete Elemente einer intakten Auenlandschaft. Die Datenerhebungen sollen Klarheit zur biologischen Vielfalt im Garbe Polder bringen und zudem als Basis für die Abstimmung mit den Flächennutzern und weiteren Akteuren dienen, um gemeinsam Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen zu entwickeln.

Darüber hinaus sollen im Projekt weitere Baumaßnahmen in der Hohen Garbe umgesetzt werden. Dort hat das BUND-Auenzentrum bereits in den vergangen acht Jahren mit einem großen Naturschutzprojekt zur Renaturierung dieses bedeutenden Auenjuwels beigetragen. Es ist nun geplant zwei weitere Flutrinnen wiederzubeleben. Dazu wird im Spätherbst das frühere Gewässerbett zunächst frei gelegt und dann wieder an die Elbe angebunden. Anschließend werden die Rinnen so gestaltet, dass lebensspendendes Wasser auch bei kleineren Hochwasserereignissen weit in die Aue fließen kann und Fischen, Amphibien sowie Wasservögeln einen idealen Lebensraum bietet.

Die Deutsche Postcode Lotterie unterstützt das Projekt „Auenentwicklung zwischen Elbe und Aland“ über einen Zeitraum von zwei Jahren. Projektspaziergänge, Informationsveranstaltungen und Workshops im Rahmen der „Auenwerkstatt“ sowie Führungen und Bildungsangebote für Kinder werden die Möglichkeit des Austausches bieten.

Projektträger dieses Projektes ist das BUND-Auenzentrum Burg Lenzen.

Gebiet

  • Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe

Meldung vom 23.03.2021