Studierende entwerfen Vorschläge für eine nachhaltige Destinationsentwicklung Prignitz

Eine Projektgruppe der Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNE) erarbeitete ein „Konzept zur Etablierung einer nachhaltigen Destination Prignitz“. Mit Hilfe einer SWOT-Analyse zeigt die Untersuchung Möglichkeiten. auf, die Reiseregion Prignitz nachhaltiger zu gestalten. So soll zum Beispiel eine einheitliche Kommunikationsstrategie für die Region und ihre Akteur*innen entworfen werden.

Gemeinsam mit dem Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe-Brandenburg beauftragt. Die Studenten der Tourismusverband Prignitz e. V. die Arbeit der Projektgruppe. Das Konzept bietet eine Außenperspektive auf die aktuelle Situation und entwickelt Handlungsempfehlungen und Maßnahmenvorschläge für eine nachhaltigere Tourismusentwicklung in der Region. Eine solche Entwicklung kann nur in enger Zusammenarbeit der regionalen touristischen Akteur*innen erfolgen. Hierfür braucht es allerdings zunächst ein gemeinsames Verständnis vom nachhaltigen Tourismus. Darauf aufbauend können Strategien entwickelt und Maßnahmen umgesetzt werden, die auf die Gegebenheiten und Bedürfnisse der Region zugeschnitten sind.

Das Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe-Brandenburg stellt innerhalb der Reiseregion eine Modellregion für nachhaltige Regionalentwicklung dar. Dort bereits erprobte Konzepte können auf die gesamte Reiseregion ausgeweitet werden. Das Partnernetzwerk des Reservats bietet hierbei einen guten Ansatz.

Methodisch wurden zunächst Interviewdaten und Rechercheergebnisse in einer SWOT-Analyse zusammengeführt. So konnte eine Bewertung des IST-Zustandes nach Stärken und Schwächen vorgenommen sowie Chancen und Risiken der touristischen Aktivitäten aufgezeigt werden. Die Erfahrungen der Reiseregion Uckermark auf dem Weg hin zu einer nachhaltigeren Destination flossen als Best-Practice-Beispiel in die Arbeit ein. Über eine Reflexion und Ergänzung der Ergebnisse durch das LEADER-Regionalmanagement Storchenland Prignitz wurde Qualitätssicherung betrieben.

Im Rahmen der Handlungsempfehlungen schlägt die Projektgruppe der HNE vor, eine einheitliche Kommunikationsstrategie zu entwerfen, zu der unter anderem auch ein Corporate Design touristischer Akteure gehört. Gäste sollten zum nachhaltigen Reisen, z.B. durch die Bewerbung und Etablierung geeigneter Mobilitätsangebote, angeregt werden. Anbieter*innen sollten versuchen, touristische Arbeitsplätze attraktiver zu gestalten, um Fachkräfte in der Region zu halten. Die Vermarktung regionaler Produkte kann noch verstärkt und eine Regionalmarke etabliert werden. Ein besonders interessanter Vorschlag ist die Einrichtung von gastronomischen „Miniangeboten“ in Form von kleinen Verkaufsstellen für Getränke- und Speisen, um das teils dünne Angebot im ländlichen Raum für Radfahrer*innen und Wandernde zu erweitern. Die Studenten schlagen vor, Umweltbelastungen durch Gäste zu analysieren und zu minimieren. Eine besser ausgebaute Besucherlenkung, auch unter Zuhilfenahme digitaler Tools, halten sie für erstrebenswert.

Für eine nachhaltige Entwicklung ist eine breite Beteiligung essenziell. Die weitere Entwicklung des Prignitz-Tourismus sehen die Studierenden in Abhängigkeit struktureller Veränderungen und Einschränkungen, besonders hervorgerufen durch die Pandemie.

Das erarbeitete Konzept kann hier heruntergeladen werden.

 

 

Gebiet

  • Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe

Meldung vom 15.04.2021