Saatgut für mehr Blühflächen und Insektenvielfalt im Naturpark Hoher Fläming

Die Naturparkverwaltung Hoher Fläming unterstützt in diesem Jahr die Anlage von ca. 20 Hektar Blühflächen im Naturpark Hoher Fläming mit hochwertigem Saatgut und stellt für diese Initiative 5.000 Euro bereit. Interessierte Landwirte, die auf einem Teil ihrer Äcker Blühflächen anlegen möchten, können sich ab sofort bei der Naturparkverwaltung in Raben melden.

Im Naturpark Hoher Fläming gibt es kaum noch Ackerrandstreifen. Viele Wegeflurstücke, die früher Äcker begrenzten oder teilten und auf denen Ackerwildkräuter wuchsen, sind in den vergangenen Jahrzehnten in Ackerflächen umgewandelt worden. Unter dem Verlust von geeigneten Lebens- und Nahrungsräumen leiden viel Blütenbestäuber.Wir suchen ab sofort engagierte Landwirtschaftsbetriebe, welche vorrangig an Wanderwegen Blühflächen / Blühsteifen anlegen möchten.

Für bis zu 20 ha im Naturpark Hoher Fläming können wir Ihnen kostenlos Saatgut, welches überwiegend aus Wildpflanzen besteht für eine mindestens zweijährige Blühfläche zur Verfügung stellen. Blühstreifen sollten mindestens 20 Meter breit werden, jede Blühfläche sollte mindestens 0,6 ha groß sein. Sollten bei Ihnen besonders breite Wegeflurstücke teilweise in Ackernutzung übergegangen sein, wäre die Saatgutmischung auch eine ideale Voraussetzung, wieder breite Wegraine dauerhafte zu begrünen.

Wir bitten Sie, sich bei Interesse bis Ende Februar bei uns zu melden. Ansprechpartnerin ist Frau Jantje Blatt: Brennereiweg 45, 14823 Rabenstein/ Fläming in Raben. Telefon: 033848-60001; Email: jantje.blatt@lfu.brandenburg.de

 

Von mehr Blütenreichtum profitieren Wildbienen, Schmetterlinge und Käfer. Auch bodenlebende Insekten finden hier Rückzugsräume. Sie fördern die Humusbildung und sind damit unersetzbar für die Bodenfruchtbarkeit der landwirtschaftlichen Flächen. Nicht zuletzt besetzen Insekten Schlüsselstellen im natürlichen Nahrungsnetz, von denen Vögel, Fische, Fledermäuse und andere Säugetiere direkt oder indirekt abhängig sind.

Auf der 90. Umweltministerkonferenz 2018 haben die Länder "schnelle und konsequente maßnahmen von Bund und Ländern zur Förderung der Insektenvielfalt" gefordert und ein "Aktionsprogramm Insektenschutz" unterstützt.

Weiterführende wissenschaftliche Daten zum Situation der wildlebenden Insekten in Deutschland finden Sie hier: Nach Angaben des Bundesumweltministeriums ist der langfristige Trend für alle bisher in den Roten Listen bewerteten Insekten ist bei 45 % der Arten rückläufig. Bei den für intakte Gewässer wichtigen Zeigerarten, den Köcherfliegen, liegt er sogar bei 96 %:

https://www.bmu.de/fileadmin/Daten_BMU/Download_PDF/Artenschutzbericht_insektensterben_bf.pdf

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  • Naturpark Hoher Fläming

Meldung vom 15.02.2019