"Rettet unsere Kulturlandschaften!"

Unter diesem Slogan startete am 8.6.2018 die erste Episode einer vielversprechenden Kooperation zwischen der Uni Potsdam und dem Naturpark Dahme-Heideseen. Diese besteht darin, dass Studenten des Masterstudiengangs „Ökologie, Evolution und Naturschutz“ regelmäßig übers Jahr verteilt unter Anleitung der Naturparkverwaltung Landschaftspflegeeinsätze auf ausgewählten naturschutzfachlich bedeutsamen Flächen durchführen, um so zum Erhalt wertvoller Kulturlandschaften und ihrer Arten beizutragen.

Die meisten uns bekannten Landschaftsformen sind keineswegs natürlichen Ursprungs, sondern durch traditionelle menschliche Nutzungsformen der vergangenen Jahrhunderte entstanden. Die Lebensraumvielfalt dieser sogenannten Kulturlandschaften ermöglichte die Etablierung einer sehr viel höheren Artenvielfalt. Mit der Intensivierung der Landwirtschaft lohnen sich die traditionellen Bewirtschaftungsweisen oftmals nicht mehr. Als Folge können wir vielen Landschaftstypen und ihren zugehörigen Tier- und Pflanzenarten beim Aussterben zusehen. Zwar weiß man genau, was hier und dort getan werden müsste, doch wie so oft fehlt es an Geld und Kapazitäten, die gelegentlich notwendigen Pflegeeinsätze auch durchzuführen.

Im Naurpark Dahme-Heideseen wollen wir das ändern, indem wir für die Studenten gleichermaßen wie für den Naturschutz eine Win-Win-Situation schaffen. Während die Studenten sich ihre Pflegeeinsätze bei den Dozenten als praktische Studienleistung anrechnen lassen können, ist es vor allem das hohe Maß an Idealismus, Motivation und Tatendrang bei den angehenden Biologen, von dem der Naturpark profitiert. Zudem ist dies für die Studenten eine tolle Möglichkeit, neben ihrem sonst sehr wissenschaftlichen und theorielastiegen Lehrplan, interessante Einblicke in die Praxis und kontroversen Probleme des angewandten Naturschutzes zu erlangen.

Der erste Einsatz spielte sich am Glienitz-Berg im FFH-Gebiet Kienheide ab, wo der im EU LIFE-Projekt restaurierte, lichtliebende Sandtrockenrasen davor bewahrt werden sollte, vom Jungaufwuchs der Ahorne und Robinien überwuchert zu werden. Selbst Temperaturen über 30°C und sengende Sonne waren für die fleißigen Studenten kein Hinderungsgrund, mit viel Energie und Ausdauer so lange anzupacken, bis es auf der Fläche schlichtweg nichts mehr zu tun gab.

Während der anschließenden wohlverdienten Abkühlung im See, ließen sich - wie zur Belohnung bestellt – ein Seeadler, ein Kormoran und sogar ein Eisvogel blicken!

Steckbrief zum FFH-Gebiet Kienheide

EU LIFE-Projekt Sandrasen

Gebiet

  • Naturpark Dahme-Heideseen

Kategorien

  • Natura 2000

Meldung vom 08.06.2018