Moorfrösche kehren zurück – Kinder helfen seltener Art im Biosphärenreservat
Mit strahlenden Augen und viel Fingerspitzengefühl halfen Schülerinnen und Schüler der Biosphären-Schule Albert-Schweitzer-Schule dabei, junge Moorfrösche in die Freiheit zu entlassen. Der bewegende Moment markierte den Höhepunkt eines umfassenden Umweltbildungsprojekts und gleichzeitig den Abschluss einer erfolgreichen Aufzuchtsaison im Naturschutzprojekt "SOS Arvalis".
Ein Klassenzimmer im Moor: Lernen mit allen Sinnen
Im Rahmen einer eigens konzipierten Moorfrosch-Rallye setzten sich die Kinder intensiv mit dem ökologischen Wert von Moorlandschaften auseinander. Spielerisch lernten sie die Bedrohungen kennen, denen Amphibien durch veränderte Klimabedingungen, Lebensraumverlust und veränderte Wasserstände ausgesetzt sind.
Die Aktion ist Teil des Projekts "SOS Arvalis", das vom Förderverein Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe-Brandenburg e. V. und der Verwaltung im Biosphärenreservat initiiert wurde. Ziel ist es, den stark gefährdeten Moorfrosch (Rana arvalis) durch gezielte Schutzmaßnahmen zu erhalten.
Vom Laich zum Jungfrosch: Professionelle Hilfe für bedrohte Amphibien
Im Frühjahr werden Laichballen von Experten der Firma AmphiConsult sorgsam eingesammelt und in geschützten Aufzuchtanlagen herangezogen. So lassen sich die Überlebenschancen der jungen Frösche deutlich verbessern, bevor sie wieder in ihre natürlichen Lebensräume entlassen werden.
Die Kombination aus wissenschaftlicher Aufzucht und aktiver Umweltbildung ist Teil der Arbeit. Das Projekt bringt ökologische Verantwortung und Bildung zusammen und schafft Impulse im Unterricht.
Starke Partner für starke Arten
"SOS Arvalis" wird im Jahr 2025 vom Naturschutzfonds Brandenburg gefördert. Die enge Zusammenarbeit mit Schulen, regionalen Partnern und Fachinstitutionen macht das Projekt zu einem beispielhaften Modell für lokalen Artenschutz.
Hintergrund: Der Moorfrosch (Rana arvalis)
Der Moorfrosch ist ein typischer Bewohner von Feuchtgebieten wie Mooren und Überschwemmungsauen. Besonders auffällig ist die bläuliche Färbung der Männchen zur Paarungszeit. Als Amphibie ist er stark auf stabile Wasserverhältnisse angewiesen und damit ein empfindlicher Indikator für intakte Ökosysteme.
Gebiet
- Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe
Meldung vom 30.06.2025