Kaiser Wilhelm, Gräfin von Paris oder doch die Gute Luise?

Die Naturparkverwaltung Hoher Fläming hat 2020 die Nachpflanzung und Neuanlage von Streuobstwiesen im Naturpark mit insgesamt 400 Obstbäumen unterstützt. Dabei hatten die "Baumpaten" bei den vielen alten und flämingtypischen Obstsorten die Qual der Wahl.

Über einen Aufruf im Frühjahr 2020 konnten insgesamt 31 Partner, hauptsächlich Privatpersonen, aber auch Vereine und Gemeinden für die Aktion gewonnen werden.  29 Obstsorten, davon 14 Apfelbäume, 8 Birnen, 4 Kirschen und 3 Pflaumen,  alle mit dem notwendigen Pflanzzubehör, wurden im November von der Naturparkverwaltung verteilt.

Über eine Kooperationsvereinbarung haben sich die Partner verpflichtet, die Bäume eigenverantwortlich zu pflanzen, zu schneiden und zu pflegen. Zudem gab die Naturparkverwaltung Hinweise zur Pflanzung und Pflege. Die Partner hatten auch die Möglichkeit, an zwei Seminaren zur Obstbaumpflanzung teilzunehmen, was rege genutzt wurde.

Der Lohn für die Mühe in einigen Jahren: Köstliches Obst mit Charakter - als Frischobst, Lagerobst oder Most – ein Leben lang.

Hintergrund: Im Naturpark Hoher Fläming gibt es immer weniger gut erhaltene Streuobstwiesen. Viele der noch vorhandenen Streuobstwiesen sind bereits überaltert und werden kaum noch genutzt oder gepflegt. Neupflanzungen sind nötig. Dabei stellen Streuobstwiesen einen wichtigen Bestandteil unserer dörflichen Kulturlandschaft dar. Die meist extensiv bewirtschafteten Streuobstwiesen sind ein Eldorado für Insekten, wie Wildbienen, Schmetterlinge und Käfer. Auch Reptilien, Kleinsäuger und Vögel fühlen sich auf Streuobstwiesen wohl.

Mit neuen Obstbäumen soll auch die genetische Vielfalt alter Sorten langfristig im Naturpark erhalten bleiben. Sie leisten nicht nur einen wichtigen Beitrag für die Artenvielfalt, sondern bereichern auch das Landschaftsbild. Spaziergänger und Wanderer erfreuen sich an den blühenden Obstbäumen und den reifen Früchten. Das geerntete Obst kann zu einer regionalen Mosterei gebracht und direkt zu Saft verarbeitet werden – regionaler geht es nicht. Nur fachgerechte, regelmäßige Pflegeschnitte alter Obstbäume und die Nachpflanzung neuer Obstbäume können sicherstellen, dass diese wertvollen Biotope erhalten bleiben.

Gebiet

  • Naturpark Hoher Fläming

Meldung vom 20.11.2020