Gelungenes Ferienprogramm mit dem SOS Kinderdorf Wittenberge
In der Woche vom 28.06. bis 02.07.2021 fand auf dem Gelände des SOS Kinderdorf in Wittenberge ein buntes Ferienprogramm statt. Die Kinder hatten die Möglichkeit in kleinen Gruppen in unterschiedliche Themen und Handwerke hineinzuschnuppern. Selbst aktiv zu werden stand im Vordergrund: Die Kinder fertigten beim Kunstschmied kreative Figuren aus altem Metall an, entdeckten beim kreativen Kochen ihr Talent in der Küche oder lebten ihre künstlerische Ader beim Graffiti-Sprühen aus.
Die Biosphärenreservatsverwaltung, die Naturwacht und das Team des NABU-Besucherzentrums Rühstädt betreuten die Gruppe der Insektenforscher. Für diese Gruppe hatten sich natur- und handwerksbegeisterte Kinder angemeldet und große Ziel der Woche war es, gemeinsam ein großes Wildbienenhotel zu errichten.
Am Montag lernten die Kinder Insekten zu erkennen und erfuhren wissenswertes über ihre Bedürfnisse und welchen Nutzen sie für den Menschen haben. Die gemeinsame Exkursion auf die Wiese zeigte, wie viele unterschiedliche Sechsbeiner in einem Kescher landen. Mit Begeisterung beobachteten die Nachwuchsforscher Insekten in der Becherlupe und bestimmten sie. Ein anschließender Vortrag thematisierte die Problematik des Insektensterbens und den Bedarf an Insektenhotels. Gemeinsam überlegten die Kinder, wie ein Wildbienenhotel ausgestattet ist und was auf keinen Fall hineingehört. Anhand einer Zeichnung skizzierten die Workshop-Teilnehmerinnen ihr Traum-Insektenhotel, damit alle Wünsche und Vorstellungen in den Bau mit integriert werden konnten.
Dienstags startete das Bauvorhaben. Die jungen Konstrukteure bohrten zahlreiche Löcher in Holzblöcke und schliffen sie an, Schilf schnitten sie auf die richtige Länge und Bambus bekam den richtigen Schnitt. Auch die ersten Bretter für das Gehäuse des Hotels verschraubten die geschickten Hände routiniert. Schönes Wetter am Nachmittag lud ein, Insekten eines anderen Lebensraumes zu erkunden. Gemeinsam wanderte die Gruppe zu einem Teich und kescherte und bestimmte Libellenlarven, Larven der Eintagsfliege, Wasserskorpione, Flusskrebse, Ruderwanzen und Co. Besonders die Libellen und ihre Larven begeisterteren die Kinder. Im Schilf entdeckten die Kids ausgewachsen Tiere, die sie bestimmen konnten.
Der Rahmen der Insektenhotels nahm langsam Gestalt an. Die zurechtgeschnittenen und –gesägten Schilf- und Bambusröhrchen wurden ausgehöhlt, abgeschliffen und in Dosen und Lochsteinen mithilfe von Ton fixiert.
Donnerstags schraubten geschickte Hände die Rückwand an, die Füße wurden angebracht und die Fächer des Wildbienenhotels gefüllt. Der Regen machte eine Exkursion schwierig, aber selbst auf dem Schulhof ließen sich Insekten entdecken. Zum Beispiel eine Hummel, die die Kinder zuverlässig bestimmten.
Am Freitag bekam das Wildbienenhotel seinen letzten Schliff. Alle Beteiligten durften sich mit dem Lötkolben auf dem Hotel verewigen und anschließend ihre Arbeit der Woche den anderen Kindergruppen präsentieren.
Autorin Aline Jacubeit ist Mitarbeiterin für Umweltbildung im NABU Besucherzentrum Rühstädt.
Gebiet
- Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe
Meldung vom 08.07.2021