Einheitliches Monitoringprogramm stärkt Schutzgebietsmanagement in Deutschland

Im Jahr 2025 wird im UNESCO-Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe-Brandenburg eine umfassende Erhebung im Rahmen des Integrativen Monitorings durchgeführt. Dieses Monitoringprogramm erstreckt sich über 16 Naturparke und 18 Biosphärenreservate in Deutschland und wird zentral vom Dachverband Nationale Naturlandschaften e.V. (NNL) koordiniert. Der NNL, ehemals EUROPARC Deutschland, ist die bundesweite Organisation für die Interessenvertretung und Vernetzung der deutschen Großschutzgebiete.

Das Integrative Monitoring bietet erstmals eine einheitliche Erfassung ökologischer, ökonomischer und soziokultureller Parameter in den deutschen Großschutzgebieten. Ziel ist es, über eine webbasierte öffentliche Datenbank Daten bereitzustellen, die von Schutzgebietsverwaltungen, den Bundesländern und dem Bund ausgewertet werden können. Dies trägt zur langfristigen Qualitätssicherung und Weiterentwicklung des deutschen Großschutzgebietssystems bei.

Ziele des Integrativen Monitorings

Das Monitoring verfolgt mehrere zentrale Zielsetzungen:

  • Bereitstellung einer bundesweiten Übersicht über Zustand und Entwicklung der Großschutzgebiete.

  • Langfristige Qualitätssicherung und Dokumentation von Managementdaten sowie der Allokation öffentlicher Gelder.

  • Unterstützung der internationalen Berichtspflichten Deutschlands, z. B. im Rahmen der Ramsar-Konvention, der Biodiversitätskonvention (CBD) und des UNESCO-Programms „Man and the Biosphere“ (MAB).

Im Fokus stehen sechs Hauptbereiche: „Naturhaushalt und Biodiversität“, „Verwaltung und Management“, „Bildung und Information“, „Forschung und Monitoring“, „nachhaltige Landnutzung“ sowie „Regionalentwicklung“. Insgesamt werden 389 Parameter erfasst, die Einblicke in den Zustand und die Zielerreichung der Gebiete liefern.

Hintergrund und Durchführung

Das Monitoring wurde erstmals zwischen 2017 und 2019 deutschlandweit durchgeführt. Seitdem sind die Großschutzgebiete in ein Rotationssystem eingebunden, bei dem die Erhebung alle 10 Jahre wiederholt wird. Die Datensammlung für das Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe Brandenburg findet 2025 in der Verwaltung des Landesamts für Umwelt in Rühstädt statt. Diese Erhebung bietet wertvolle Erkenntnisse über die Entwicklung des Gebiets.

Die Ergebnisse werden öffentlich zugänglich gemacht und sind über die Website des Integrativen Monitorings abrufbar: https://integratives-monitoring.nationale-naturlandschaften.de.

Technische und finanzielle Umsetzung

Seit 2008 wurden Indikatoren entwickelt, um den langfristigen Erfolg von Managementmaßnahmen zu messen. Die technische Grundlage des Monitorings ist eine webbasierte Datenbank, die diese Indikatoren sowie Daten von den Verwaltungsstellen der Schutzgebiete, Geodaten und regionalstatistische Grundlagen integriert.

Die Initiative wurde durch Forschungs- und Entwicklungsvorhaben des Bundesamts für Naturschutz (BfN) und das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) gefördert. Die Verstetigung des Monitorings erfolgt durch die Kostenübernahme der Bundesländer.

Das Integrative Monitoring ist ein bedeutender Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung der deutschen Großschutzgebiete und zur Erfüllung internationaler Verpflichtungen. Es schafft Transparenz und ermöglicht eine zielgerichtete Steuerung von Schutz- und Entwicklungsmaßnahmen.

Gebiet

  • Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe

Meldung vom 09.12.2024