Sumpfohreule
Die Sumpfohreule (Asio flammeus) ist zwar in weiten Teilen Europas verbreitet, hat in Mitteleuropa aber nur ein sehr zerstreutes Vorkommen. In Deutschland findet man sie vor allem an der Nordseeküste. Im Rest Deutschlands kommt sie nur sehr vereinzelt vor. In Brandenburg ist nur in Mäusejahren mit Bruten zu rechnen.
Als Lebensraum werden die Tundra, Moore und Heiden, Verlandungsbereiche von Gewässern, nasses Grünland, Dünen und Salzwiesen sowie Brachland besiedelt. Für die Jagd benötigt die Sumpfohreule offenes, nur niedrig bewachsenes Gelände. Auf dem Speiseplan stehen hauptsächlich kleine Säugetiere, in Deutschland bevorzugt die Feldmaus, aber auch andere Wühlmäuse. Im Binnenland sind die Vorkommen besonders abhängig vom Nahrungsangebot. In Jahren mit Massenvermehrungen von Feldmäusen breiten sich die Vorkommen der Sumpfohreule aus, um dann wieder zu schrumpfen. Allgemein ist die Art recht unstet. Ihr Nest baut sie im dichten Bodenbewuchs. Die Form kann ganz unterschiedlich sein, so bauen manche Tiere richtige Nester aus verschieden Materialien, andere hingegen nutzen nur eine einfache, ausgescharte Mulde. Den Winter verbringt sie im Mittelmeerraum, in Nordafrika (bis zur Sahelzone) und in Südostasien.
Der Verlust des Lebensraumes ist für die Sumpfohreule die größte Gefährdung. Die Ursachen dieses Verlustes sind unter anderem Entwässerungen, Ausbau der Gewässer (z.B. Flussbegradigungen), Torfabbau, Umbruch von Grünland und Aufforstungen. Die Sumpfohreule ist nach Bundesnaturschutzgesetz und der europäischen Vogelschutzrichtlinie (Anhang I) geschützt.
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