Schmolluch

Innerhalb des 2008 festgesetzten Naturschutzgebiets "Dahmetal bei Briesen" wurden die Moorflächen des Schmolluch aus der Bewirtschaftung genommen.  20 Hektar Moorfläche kann sich hier zur Wildnis entwickeln.

Das Schmolluch, ausgewiesen als Naturdenkmal liegt 500 Meter westlich vom Schäfersee bei Freidorf (Gemeinde Halbe). Das Moorgebiet ist ein verlandender Kleinsee mit Vorkommen von nährstoffarmen Torfmoos-Schwingrasen und Moorkiefernwald. Bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts gab es am und im Schmolluch ausgedehnte Bestände vom Sumpfporst. 

Der Heimatkundler ADOLF STRAUS schreibt 1955 über das Gebiet: "Das große Moorgebiet des Schmolluchs hat leider durch neuerdings betriebene Entwässerungsversuche von seiner Schönheit und interessanten Pflanzenwelt viel eingebüßt, ist aber trotzdem wohl noch jetzt eines der größten Porstgebiete des Landes. Am Rand ist sehr schön eine Pfeifengraszone zu sehen, die sich teilweise auch weiter in den feuchten Kiefernwald hineinzieht."

Die von STRAUS beschriebene Moorentwässerung wurde erst vor wenigen Jahren durch den Rückbau eines Grabens beseitigt und somit der Wasserablauf verschlossen. Seitdem kann sich der Gebietswasserhaushalt und die Moorlebewelt wieder regenerieren und naturnah entwickeln.

Der Name Schmolluch bezieht sich auf die frühere Nutzung des Moores (früher ein See) im Rahmen der Pech- und Teersiederei inmitten der hier typischen ausgedehnten Kiefernwälder. "Schmoll" ist eine Anlehnung an das slawische "Smola" und bedeutet soviel wie "Schwelen".   Bei der Köhlerei wird unter streng geregelter Luftzufuhr aus Holz Pech und Teer gewonnen sowie Holzkohle hergestellt. Voraussetzung zur Unterhaltung einer Köhlerei ist Wasser, um die zum Teil noch glühenden Holzteile abzulöschen. Hierfür wurden Gewässer wie das Schmolluch genutzt.

In dem Beitrag "Ein Picherstein südlich Halbe" wird an den Pechofen bei Semmelei unweit des Schmolluchs und die frühere Teerschwelerei erinnert (Sommerfeld, H.-J. (2008): Steine in unseren Wäldern; Eigen-Verlag)

Dietrich Bennewitz: Gedanken zum Smoling (PDF - Jahrebuch Dahmeland 2011)

Adresse

15757 Freidorf

Gebiet

  • Naturpark Dahme-Heideseen

Kategorien

  • Naturdenkmäler
  • Moore
  • Wildnis