Müncheberg Nord

Das rund 984 Hektar große FFH-Gebiet "Müncheberg Nord" umfasst sechs Teilflächen an der Südostgrenze des Naturparks. Fünf Teilflächen liegen nördlich der Bahnlinie Berlin-Kostrzyn (PL) zwischen den Orten Hermersdorf, Münchehofe und Obersdorf. Eine Teilfläche liegt südlich der Bahnlinie zwischen Brigittenhof und Müncheberg.

Eine Übersicht über die Teilflächen 1-6 ist der Kartenskizze (1 MB) zum FFH-Gebiet zu entnehmen.

Das FFH-Gebiet „Müncheberg Nord“ ist geprägt durch eine äußerst vielfältige Agrarlandschaft mit zahlreichen kleinen Feldsöllen, angrenzenden Feuchtgebieten sowie natürlich nährstoffreichen Kleingewässern und Flachseen (Haussee, Hintersee, Birkensee und Weitere). Diese können dem FFH-Lebensraumtyp 3150 zugeordnet werden. Durch die zahlreichen Kleingewässer beinhaltet das Gebiet „Müncheberg Nord“ einen Verbreitungsschwerpunkt der Rotbauchunke auf der Lebuser Platte.

Kennzeichnend sind weiterhin mehrere Flächennaturdenkmale. Hierzu gehören der Birkensee, das Hermersdorfer Luch und die Krähenberge bei Hermersdorf, Giermaten, Schulzensee und Flimmerkerne bei Obersdorf sowie der Faule See nördlich Müncheberg. Es sind mehrheitlich ungestörte Feuchtgebiete und Gewässer inmitten der Agrarlandschaft mit ursprünglich besonders vielfältiger Vogelwelt sowie seltener und geschützter Pflanzenarten und –gesellschaften.

Die Flimmerkerne sind ein durch oserartige Aufschüttung gestaltetes, tiefes Soll mit zwei Wasser- und angrenzenden Hutungsflächen und einer ursprünglich artenreichen Lurch- und Kriechtierfauna. Die Krähenberge wurden als wertvoller Lebensraum u.a. für Feldhase, Kranich, Habicht, Rohrweihe und Rotmilan zum Flächennaturdenkmal erklärt und beherberg(t)en eine Uferschwalbenkolonie. Vorkommen von Acker-Wachtelweizen und Acker-Lichtnelke (Rote Liste Brandenburg 2 und 3) sind floristisch eine Besonderheit.

Die Seen und Kleingewässer sind umgeben von kleinen Wiesen, die überwiegend dem Lebensraumtyp Flachland-Mähwiese (LRT 6510) zugeordnet werden können. Diese werden durch trockene, kalkreiche Sandrasen und Pfeifengraswiesen ergänzt. Nördlich des Birkensees bei Hermersdorf sind in Teilfläche 1 des FFH-Gebietes auch Waldlebensraumtypen (Labkraut-Eichen-Hainbuchenwald und Moorwald) vorhanden. Die im Gebiet gemeldeten Anhangsarten der FFH-Richtlinie umfassen neben der Rotbauchunke den Kammmolch, die Fischarten Bitterling, Schlammpeitzger und Steinbeißer sowie die Libellenart Große Moosjungfer.

Die Teilflächen des FFH-Gebietes sind über die Dörfer Hermersdorf (Flächennaturdenkmale Birkensee und Krähenberg), Obersdorf, Dahmsdorf und Münchehofe (Fontanewanderweg und Europaradweg R1, Abstecher zu den Flächennaturdenkmalen , Schulzensee und Flimmerkerne) und Müncheberg /Münchehofer Weg (Blick auf den Faulen See) zugänglich.

Lohnenswert ist auch ein Abstecher von Dahmsdorf über Brigittenhof nach Berghof bei Müncheberg. Der Feldweg führt auch am „Schutzacker Dahmsdorf“ vorbei – Ackerflächen die über Jahrzehnte ohne Einsatz von Minaraldüngern, Pflanzenschutzmitteln und gereinigtem Saatgut durch den Familienbetrieb Koppe bewirtschaftet wurden und auf denen sich eine äußerst schützenswerte und gefährdete Ackerwildkrautflora erhalten hat.

Erhaltungszielverordnung Märkische Schweiz

Kartenskizze (siehe Text oben)

Lebensraumtypen und Arten (80 KB)

Infotafel Schutzacker Dahmsdorf (4 MB)

Kulinarische Radtour "Der wilde Osten"

Europaradweg R1

Hinweis: Die FFH-Gebietsbezeichnung hat sich gegenüber der ursprünglichen Meldung geändert. Aus "Müncheberg" und "Müncheberg Ergänzung" wurden "Müncheberg Nord" und "Sölle südlich Müncheberg". Zu letztgenanntem, außerhalb des Naturparkes liegendem FFH-Gebiet erfolgte die Sicherung mittels Bewirtschaftungserlass vom 18.08.2017