Tausende auf Wanderschaft
Eigentlich war vorgesehen, am 17. Februar mit dem Aufbau des Krötenzauns anzufangen. Daraus wurde nichts. Temperaturen um und unter null Grad verhinderten das, da der Zaun ja eingegraben werden muss. Also wurde das Ganze eine Woche verschoben. Am 24. Februar war es dann so weit: Traktor und Pflug begannen damit die Furche zu ziehen; sobald die ersten Meter offen lagen, wurde damit begonnen den Zaun einzugraben. Parallel wurde die Furche bis zum Ende durchgezogen. Am Mittwoch stand dann der gesamte Zaun, am Donnerstag wurden 70 Eimer eingegraben. Seit 1995 wird der Amphibienschutzzaun an der Verbindungsstraße zwischen Hohennauen und Parey aufgestellt. Täglich werden nun die Eimer kontrolliert und Kröten, Frösche und Molche, die, wie beabsichtigt, hineinfallen, wieder herausgeholt, bestimmt, registriert und sicher über die Straße getragen. Am Freitag stürmten 1215 Teichmolche die Eimer, 35 Frösche fielen da nicht ins Gewicht. Am Samstag dann noch einmal 1221 Teichmolche, 1 Kammmolch und 48 Frösche. Am Sonntag waren es dann nur 494 Teichmolche und ein Frosch, am Montag wieder etwas mehr, nämlich 715 Teichmolche und 7 Frösche. Am Dienstag und Mittwoch kam die Wanderung bei Temperaturen um den Gefrierpunkt erst einmal ins Stocken (weniger als 20 Individuen). Nachdem in den Jahren 2019 und 2020 knapp unter tausend Amphibien gerettet werden konnten, scheint seit drei Jahren die Talsohle durchschritten. In diesem Jahr wurden bereits mehr Amphibien über die Straße getragen als während der ganzen Saison im vergangenen Jahr. Alle Beteiligten wünschen sich natürlich, dass dieser Trend anhält, und sind gespannt, wie viele Frösche, Kröten und Molche es insgesamt werden.
Hintergrund Naturwacht Brandenburg
Die Rangerinnen und Ranger der Naturwacht Brandenburg arbeiten seit 1991 in den 15 Nationalen Naturlandschaften (Großschutzgebieten) des Landes als Mittler*innen zwischen Mensch und Natur. Auf rund 9.000 Quadratkilometern – einem Drittel der Landesfläche – sind sie unterwegs und erfassen Daten zu Tier- und Pflanzenbeständen, Grundwasserspiegeln sowie zur Qualität von Gewässern. Sie setzen im Nationalpark, den drei Biosphärenreservaten und den elf Naturparken zahlreiche Natur- und Artenschutzmaßnahmen um und kontrollieren deren Erfolg.
Gleichzeitig sind die 90 Rangerinnen und Ranger ansprechbar für alle, die in den Nationalen Naturlandschaften leben, arbeiten oder zu Gast sind. Sie begleiten jährlich rund 10.000 Interessierte auf mehr als 500 geführten Touren, teilen ihr Wissen und sensibilisieren für richtiges Verhalten in den Schutzgebieten. Damit stärken sie auch den Naturtourismus in der Region. Ein weiteres Arbeitsfeld ist die Bildung für Nachthaltige Entwicklung, BNE: In ihrer Arbeit mit Junior-Ranger-Gruppen oder in Schul-AGs weckt die Naturwacht Interesse an Themen rund um die Nachhaltigkeit und motiviert und befähigt die Kinder, selbst aktiv zu werden.
Rund 350 Freiwillige unterstützen die Naturwacht Brandenburg bei diesen vielfältig Aufgaben. Seit 1997 arbeitet die Naturwacht unter dem Dach der Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg. Mehr Informationen unter: www.naturwacht.de
Quelle: Naturwacht Westhavelland
Gebiet
- Naturpark Westhavelland
Meldung vom 06.03.2025