Schutz vor Bodenerosion und für mehr Artenvielfalt in der Agrarlandschaft

Mit finanzieller Unterstützung der Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg in Höhe von rund 75.000 Euro lässt die Bauernhof Weggun GbR auf ihren Betriebsflächen im Norden des Naturparks Uckermärkische Seen auf 1,6 Kilometern Länge Hecken und Sträucher pflanzen. Daneben sollen 50 hochstämmige Obstbäume Wurzeln schlagen. Insgesamt 118 Naturschutzprojekte hat die Landesstiftung seit ihrem Bestehen damit im Landkreis Uckermark gefördert oder selbst realisiert. Rund 6,7 Millionen Euro Stiftungsgelder sind dafür bislang in Brandenburgs nördlichsten Landkreis geflossen.

„Mit unseren Pflanzungen entsteht neuer Lebensraum für Fledermäuse, viele bedrohte Insekten, Kleinsäuger und seltene Vogelarten wie etwa Raubwürger oder Sperbergras-mücke, die hier Unterschlupf und Nahrung finden. Und wenn die Hecken und Bäume dann blühen, wird das ganz sicher ein fantastischer Anblick sein“, sagt Marjolein van der Hulst, die gemeinsam mit ihrem Mann Frank den Bauernhof in Weggun bewirtschaftet.

Die Initiative für das Projekt ging von der Naturparkverwaltung Uckermärkische Seen aus, die sich seit längerem um Fördermittel für den Partnerbetrieb bemüht hatte und schließlich bei der Stiftung fündig wurde. Naturparkleiterin Heike Wiedenhöft erläutert: „Der kleine Biobetrieb ist von einer riesigen langjährigen Maisanbaufläche umgeben und durch fehlende Schutzstrukturen stark der Wind- und Stauberosion ausgesetzt.“ Daher werde auch die Landwirtschaft von der Naturschutzmaßnahme profitieren, sagt Wiedenhöft, denn im Laufe der Zeit bilden die Hecken aus Hasel, Pfaffenhütchen und Eberesche, aber auch Wildobstgehölze und Wildrosen einen geschlossenen Pflanzenbestand, der die Ackerböden vor Winderosion schützt.

In den ersten Jahren nach der Pflanzung schirmen ein Zaun und sogenannte Stammhosen die Hecken und jungen Bäume vor Verbiss durch Wildtiere ab. Eine mehrjährige Entwicklungspflege übernimmt der ökologisch wirtschaftende Betrieb in Eigenregie. Die Gesamtprojektkosten betragen rund 98.000 Euro.

Nunmehr 118 große und kleine Naturschutzvorhaben hat die Stiftung im Landkreis Uckermark durch ihre Fördermittel ermöglicht. So kann die Stadt Angermünde diesen Herbst die Renaturierung des Dorfteiches in Gellmersdorf angehen, während der Was-ser- und Bodenverband „Uckermark-Havel“ Anfang des Jahres fünf Feldsölle in der Gemarkung Beenz revitalisieren konnte. Zu den bereits umgesetzten Maßnahmen zählen aber auch stiftungseigene Projekte wie die Renaturierung von Brandenburgs mächtigstem Quellmoor, dem Beesenberg südlich von Prenzlau.

Wichtiges finanzielles Fundament für die Stiftungsarbeit sind die Ersatzzahlungen. „Mit den Zahlungen werden unvermeidbare Beeinträchtigungen durch Eingriffe in Natur und Landschaft im Zuge von Baumaßnahmen ausgeglichen. Die Stiftung verwaltet die Mittel treuhänderisch und sorgt dafür, dass die Gelder wieder in jene Landkreise und Naturräume zurückfließen, in denen die Eingriffe verursacht wurden“, erläutert Stiftungsgeschäftsführer Bernhard Schmidt-Ruhe. Auch das Feldgehölz-Projekt der Bauernhof Weggun GbR hat die Stiftung aus Geldern der Ersatzzahlung gefördert.

Der Bauernhof Weggun ist ein biologisch-dynamischer Landwirtschaftsbetrieb mit Schwerpunkt Beerenobst, das vor allem an Berliner Naturkost- und Bioläden geliefert wird. Bereits vor zehn Jahren hat der Demeter-Betrieb ebenfalls mit Fördermitteln der Stiftung Hecken und Obsthochstämme gepflanzt, die sich inzwischen in der Landschaft fest etabliert haben.

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Gebiet

  • Naturpark Uckermärkische Seen

Meldung vom 25.11.2020