Der scheuen Wildkatze auf der Spur
Um den Wildkatzen auf die Spur zu kommen, haben Naturwacht und Naturparkverwaltung auch in diesem Jahr Holzpflöcke an 10 Standorten im Naturpark Dahme-Heideseen aufgestellt und mit Baldrian eingesprüht. Darüber hinaus führt die Hatzfeldt-Wildenburg´sche Verwaltung im Naturpark das Wildkatzenmonitoring durch.
Auf Basis einer Kooperation zwischen dem Landesamt für Umwelt und dem BUND Brandenburg gehen Freiwillige und Ranger jetzt in Brandenburg wieder auf Wildkatzensuche.
Raue Holzlatten, die sogenannten Lockstöcke, werden aufgestellt und mit Baldrian besprüht. Wildkatzen werden von dem Duft angezogen, reiben sich an den Lockstöcken und hinterlassen Haare. Diese Haarproben werden durch Freiwillige und Ranger abgesammelt und anschließend im Senckenberg-Institut genetisch analysiert. Das Monitoring erfolgt während der Paarungszeit der Wildkatzen, der sogenannten Ranzzeit. Zwischen Mitte Januar und Anfang April sind die Wildkatzen am aktivsten und reagieren daher besonders gut auf den Baldrian, der wie ein Sexuallockstoff funktioniert. Im Naturpark Dahme-Heideseen wird das Wildkatzenmonitoring das zweite Mal durchgeführt. 2022 gab es jedoch keinen positiven Befund.
Früher war die Wildkatze weit verbreitet. Doch dann wurde sie fast bis zur Ausrottung gejagt. Ihr Lebensraum Wald wurde durch Straßen, Gewerbegebiete und Siedlungen zerschnitten und zerstört.
In den letzten Jahren konnte die Wildkatze Teile ihres ursprünglichen Verbreitungsgebietes wieder besiedeln. Ihre Rückkehr ist eine Erfolgsgeschichte des Artenschutzes. 2019 wurde auch in Brandenburg im Landkreis Teltow-Fläming erstmals eine Wildkatze nachgewiesen.
Informationen zur Wildkatze:
Der typische Lebensraum für Wildkatzen in Mitteleuropa sind naturnahe Waldgebiete. Die Wildkatze nutzt Totholzansammlungen, umgestürzte Wurzelteller, Baumhöhlen, Tierbaue, Dickichte sowie alte Bunkeranlagen als Ruhe- oder Wurfplätze. Offene Flächen wie Lichtungen, Windwurfflächen, steinige Halden, Waldsäume, Wiesen und Felder sind ebenso wichtig, denn sie dienen als Nahrungsgebiete. Die Hauptnahrung machen dabei Kleinsäuger aus.
Die Europäische Wildkatze stammt nicht von verwilderten Hauskatzen ab. Sie streifte schon durch unsere Wälder, lange bevor die Römer die ersten Hauskatzen über die Alpen brachten. Das Verbreitungsgebiet der Wildkatze erstreckte sich noch bis ins 20. Jahrhundert hinein fast über den ganzen Kontinent. Europäische Wildkatzen sind streng geschützt. Sie stehen bundesweit auf der Roten Liste gefährdeter Tierarten.
Gebiet
- Naturpark Dahme-Heideseen
Meldung vom 01.03.2023