Bruterfolg bei bedrohten Flussseeschwalben

Seit 2023 schwimmen die neuen Brutinseln für die Flussseeschwalben auf der Groß Schauener Seenkette bei Storkow. Bereits im letzten Jahr wurden die schwimmenden Inseln angenommen. Auch in diesem Jahr haben etwa 23 Paare ebenso viele Jungvögel großgezogen. 

Während im letzten Jahr eine der neuen Inseln angenommen wurde, waren es in diesem Jahr beide Inseln. 

Die Heinz Sielmann Stiftung hatte mit Unterstützung der Fischerei Köllnitz im Frühjahr 2023 die beiden künstliche Brutinseln auf dem See installiert, um den stark gefährdeten Vögeln mehr passende Nistplätze anzubieten.

Bis zu diesem Zeitpunkt nutzten die Flussseeschwalben einen alten Fischerkahn als Brutplatz. Dieser ist mittlerweile nicht mehr schwimmfähig. Dank der neuen Brutinseln konnte der Bestand der Flussseeschwalben auf den Groß Schauener Seen stabilisiert werden und er kann in Zukunft sogar wachsen.

Außer für die Zählung und Beringung der Jungtiere werden die Flussseeschwalben auf ihren schwimmenden Brutinseln nicht gestört. Die Beringung einiger Jungtiere hat auch in diesem Jahr der Ornithologe Hartmut Haupt vorgenommen. Begleitet wurde er von Ralf Donat von der Heinz Sielmann Stiftung und Theresa Schwalbe von der Naturwacht des Naturparks Dahme-Heideseen.

Die Küken haben jetzt an einem Bein einen kleinen leichten Metallring mit je eigenen Daten bekommen. Anhand des Rings lässt sich das Leben jedes einzelnen Vogels und dessen Zugverhalten nachvollziehen: Die beringten Vögel werden in einem zentralen Register der Vogelwarte Hiddensee erfasst.

Im Spätsommer sehen sie aus wie eine erwachsene Flussseeschwalbe: weißgrau mit schwarzer Kappe. Im Herbst fliegen sie zum ersten Mal mit ihren Eltern nach West- oder Südafrika ins Winterquartier. Bis dahin können die jungen Flieger beim Training über den Wasserflächen der Groß Schauener Seen noch beobachtet werden.

 

In Deutschland findet man die meisten Flussseeschwalben-Kolonien an den Küsten der Nord- und Ostsee. Im 19. Jahrhundert waren sie auch an großen Flüssen mit vegetationsarmen Sand- und Kiesstränden noch weit verbreitet. Durch Flussbegradigungen und andere Maßnahmen sind diese Lebensräume vielerorts verschwunden. Inzwischen findet man sie im Binnenland nur noch an wenigen Orten in den östlichen Bundesländern und in Bayern. Die Seeschwalbenart steht in Deutschland als stark gefährdet auf der Roten Liste. 

Seit 2001 betreut die Heinz Sielmann Stiftung 1150 Hektar im Naturpark Dahme-Heideseen südöstlich von Berlin mit dem Ziel, den Artenreichtum vor Ort zu erhalten und zu schützen. Naturliebhaber können hier die Schönheit und Vogelvielfalt der Wasserlandschaft auf Rund- und Wanderwegen direkt erleben. 

Gebiet

  • Naturpark Dahme-Heideseen

Kategorien

  • Natura 2000

Meldung vom 24.06.2024