Biber im Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe: Der Biber gehört zur Elbe wie das Wasser - Ergebnisse der Biberbeobachtung 2019/2020
Im Herbst starten die Mitarbeiter*innen der Naturwacht wieder mit der Kartierung der Biber. Hierbei werden Spuren, die auf das Vorkommen der Tiere hinweisen, dokumentiert. Die Ergebnisse des letzten Jahres zeigen, der Biber breitet sich aus. In der Saison 2019/2020 konnten 80 besetzte Biberreviere erfasst werden. Im Jahr zuvor waren 64 Reviere vom Biber bewohnt.
Seit dem Jahr 2000 ist die Naturwacht im Biosphärenreservat Elbe Brandenburg für die Erfassung der Biber zuständig. Die Kartierung der Nager wird in den Herbst und Wintermonaten durchgeführt, da in dieser Zeit bevorzugt Bäume gefällt werden und sich die Biber mit diesen Spuren verraten. Im Sommer fressen Biber hauptsächlich krautige Pflanzen. Für den Winter wird ein Vorrat, ein sogenanntes Nahrungsfloß angelegt, welches vor allem aus frisch abgenagten Ästen besteht. Bei der Kartierung wird alles erfasst, was auf den Biber hindeutet, dazu gehören u.a. Burgen, angenagte Bäume und Dämme. Mit all diesen Daten kann festgestellt werden, ob ein Revier besetzt ist oder nicht. Im Jahr 2019/2020 konnten 80 besetzte Reviere festgestellt werden. Das sind 16 mehr als im Vorjahr. Es zeigt sich, die Biber breiten sich aus. Nach zwei Jahren verlassen die Jungen Biber das Revier der Eltern und suchen sich ein eigenes zu Hause. Sind alle potenziellen Reviere besetzt, stabilisiert sich die Anzahl der Biber. Biber sind sehr territorial und verteidigen ihr Revier vor Eindringlingen.
Doch die Biber sind nicht die einzigen Nager an der Elbe. Auch die Nutria ist im Biosphärenreservat zu Hause. Die Nutria stammt ursprünglich aus Südamerika. Im Gegensatz zum Biber ist diese auch am Tag aktiv und lässt sich daher häufiger Beobachten. Die Naturwacht konnte nicht feststellen, dass Biber von Nutrias negativ beeinflusst werden. So konnten beide Arten im selben Revier nachgewiesen werden.
Biberaufnahme von einer Kamerafalle der Naturwacht
Gebiet
- Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe
Meldung vom 29.10.2020